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Kirmespredigt 1996

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Meine liebe trauernde Gemeinde, werte leidgeprüfte Brüder und Schwestern, ständig unter Alkohol spielende Damenfußballmannschaft.

Eigentlich haben wir uns hier zusammengefunden, um den lieben Entschlafenen das letzte Geleit zu geben. Aber aus Gründen des Bonner Sparpakets ist daraus nichts geworden.

Mögen wir trotzdem Stille werden, um zu gedenken, was das vergangene Jahr uns gebracht hat.

So wurde der langjährige Leimbacher Pastor nach 15 ehrenvollen Dienstjahren in den Ruhestand versetzt und bekommt jetzt eine Parteirente.

Denn bei der letzten Rentnerkirmes hat man bei ihm zu viele Anzeichen der Alzheimer-Krankheit entdeckt.

Und außerdem ist der AWG-Lümmel gestern so sehr gestürzt, daß er jetzt die Schotterflechte hat.

Man könnte aber auch meinen, er hätte von seiner Frau eins auf die Lichter bekommen.

So wurde ich vom Ilfelder Kreiskirchenrat in dieses ehrenvolle Amt berufen, mit nur einer Gegenstimme.

 

Liebe...

Auf dem Weg zu meinem neuem Amtssitz wollte ich in der traditionsreichen Dorfkneipe einkehren. Aber ich fand nur draußen das Schild: Gaststätte zur Linde, Inh.: Ehrhard und Anne W****, wegen Reichtum geschlossen.

Sollte uns das zu denken geben, ich denke nein!

Als erstes am heutigen Abend möchte ich den fürsorglichsten unserer Mitmenschen begrüßen, Bruder Hartwig. Der ist so fürsorglich, daß er seinem Annettchen bis an die Ostsee hinterhergefahren ist, nur weil sie ihr Schminkköfferchen vergessen hat.

Aber wir möchten auch begrüßen Schwester Täubchen. Sie hat uns endlich den Beweis geliefert, daß besoffene Vögel nicht nur geradeaus fliegen. Denn auf dem Heimflug von einem Besäufnis hat sich das arme Täubchen einen Flügel gebrochen.

 

Liebe...

Sehen tue ich mittlerweile auch Bruder Duttel. Der war heute schon gegen 19 Uhr vom Frühschoppen zu Hause und wunderte sich über sich selbst.

Zur überfüllten Oldie-Disco wollte er einen Privatsponsorenverein gründen, wurde aber von der Kasse als Privatsponsor nicht anerkannt.

Da hat er die 300 DM eben versoffen.

Vergessen hätte ich beinahe Bruder Champ, der so geizig geworden ist, daß er beim Bäcker tatsächlich die Brötchen vom Vortag bestellt.

Vielleicht denkt er sich ja, wenn ich so an einem Brötchen 2 Pfennige spare, macht das bei 50 Stück immerhin eine ganze Mark!

 

Liebe...

Unter uns weilen aber auch die 2 Brüder, die dieses Jahr im Puff waren und dachten für Stammkunden gäbe es auch ab und zu Freinummern, woraufhin es mit den Rausschmeißern eine schöne Keilerei gab.

Ich möchte sie nur erinnern an die Worte des Apostel Paulus in seinem Brief an die Phillipper: „Bumst nicht im Puff, da gibt’s nur Tripper!“

Zahlreich seid ihr heute wieder erschienen, doch ich vermisse den großen Schnupe. Er hatte ja beim Volksfest besoffen den Rest seiner Familie ausgesperrt. So mußte erst eine Leiter rangeschafft werden, damit die kleine Schnupin durch´s Fenster einsteigen konnte. Währenddessen träumte der große Schnupe, er läge in den Armen von Katharina Witt.

Aber nicht nur der Schnupschen Familie erging es so. Nech Bruder Rainer?

 

Liebe...

Begrüßen möchte ich auch unsere jugendlichen Autofahrer. Es wird ja immer wieder behauptet durch ihre rasante Fahrweise würden so viele Unfälle und Schrottautos entstehen. Zu unrecht finde ich. Wir brauchen bloß Bruder Holger betrachten, den 2. von Kreisoberschiedsrichter Henner. Er saß gemütlich im Café, und ganz ohne zutun, wie von alleine wurde Papas Auto ein einziger Schrotthaufen.

Daraufhin bekam er 3 Wochen Ausgehverbot. Und da er in die Fußstapfen seines Bruders gestiegen ist, löste das bei allen Mädchen der Goldenen Aue großes Bestürzen aus. Unter anderem auch in Urbach und in Leimbach in der Brauhausstraße.

Auch Bruder Steffen König, der von Günther hatte Pech. Auf den Weg in die Tschechei ging sein Auto in Dresden kaputt. Da ist aus der Pufftour eben nichts geworden.

 

Liebe...  , Brüder und Schwestern des Warschauer Paktes.

Doch was hat es uns noch so gebracht, das 3. Jahr unter Bürgermeister Pfennig? Aus dem Pfennig ist immer noch keine Mark geworden.

Auch das Wildwestleben in Leimbach hört nicht auf. Galow ist weg, jetzt ist Schwarzbach da.

Unser geliebter Schützenverein wollte dieses Jahr eigentlich schon seinen Pistolenschießstand fertig haben. Doch daraus ist nichts geworden, weil Bruder Schubi das ganze Geld versoffen hat. Man hat es daran erkannt, weil er als einziger nicht im Gleichschritt marschieren konnte.

Doch dafür bekamen wir ein schönes Festheft. Bei der Ausarbeitung hätte ein Duden aber bestimmt sehr geholfen.

 

Liebe...

Ich sehe auch, daß viele Karnevalsbrüder und -schwestern unter uns weilen. Sie haben ja durch ihren grandiosen Auftritt in Buchhholz von sich Reden gemacht. Doch überschattet wurde dieser Erfolg dadurch, daß sich die anwesenden 16 Gäste geschlagen haben, weil sie alle in der 1. Reihe sitzen wollten.

Ich möchte auch einige Brüder Kultuverein ermahnen, daß sie den Sinn des Wortes „Wandern“ nicht falsch verstehen und nicht wie zum Vereinswandertag sich von einem Trecker fahren lassen.

Liebe Leimbacher, ich möchte euch auch noch mal dringend warnen, nicht zu kokeln. Denn die Leimbacher Feuerwehr ist immer noch ohne Oberhäuptling. So kann von den Kameraden auch weiterhin nur eines gelöscht werden, und zwar der Durst und auch nur mit Bier!

 

Liebe ...

Doch was gibt es dieses Jahr aus der Pagel-Allee zu berichten? Die Rittertäler Garde lebt immer noch getreu nach den Worten des 26. Psalms: „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, bei uns da ist es umgekehrt!“

So haben sie sich wieder einmal selbst übertroffen und bei ihrem Straßenheimatfest in 5 Tagen tatsächlich 170 Liter Bier versoffen.

Aber irgendwie scheint es in der Sternstraße sehr kalt zu sein, oder warum hat Schwester Kerstin W******* 2x Kohlen bestellt?

Böse Zungen behaupten ja, in der Sternstraße gäbe es Bestrebungen, sich selbständig zu machen. Klaus S****** hat Gleich zugesagt, er würde als Bürgermeister kandidieren.

Auch erkannte man diese Bestrebungen daran, daß dieses Jahr bei Bruder Rainer ein eigenes Sonderschützenfest gefeiert wurde.

Doch weil wie üblich sehr viel Bier getrunken wurde, konnte kein Zielschießen mehr veranstaltet werden, dafür aber Weitpinkeln!

 

Liebe...

Mögen wir wieder zur Ruhe kommen und gedenken, was am 26. April gegen 23 Uhr geschah.

Die Berufsfeuerwehr NDH und sämtliche Wehren der Goldenen Aue mußten ausrücken, um einen Großbrand im Holzgraben beim Folienzelt zu löschen. Bruder Rainer, Bruder Maik, Vetter Hanke und Bruder Atte hatten etwas gefeiert und anscheinend zu sehr gekokelt.

In Anbetracht des kleinen Feuers sind die Feuerwehren wieder abgerückt, wollten aber zur Sicherheit den Namen eines Beteiligten wissen, man fragte Bruder Atte, wie er denn heiße und er antwortete: „Bauschlosserei Hildebrandt“!

 

Liebe...

Wir wollen auch nicht vergessen den Sportverein „SG Alkoholicks“ mit der dazugehörigen Gaststätte zu den lustigen 3 Vögeln.

Doch bevor ich anfange mit Lästern, möchte ich die Damenfußballmannschaft beglückwünschen. Sie ist heute Vizekreismeister geworden. Darauf ein 3-faches Hipp-Hipp...

Nun wieder zu den ernsten Sachen. Viel gibt es dieses wieder zu berichten, allen voran von Bruder Hartmut. Er war ja zur Kirmes in Windehausen und ist nach Hause gelaufen, ziemlich angebrütet. Doch irgendwie muß er vom Weg abgekommen sein, denn am nächsten Morgen ist er mit schlammverkrusteten Augen aufgewacht.

 

Liebe...

Unsere Sportsfreunde trinken ja auch sehr gerne, so auch Schwester Conny. Aber irgendwie hat sie das einemal den Weg zum Klo nicht gefunden und auf die Treppe gepinkelt.

Bruder Frank R****** hatte letztens großen Hunger und da er nichts anderes gefunden hat, hat er in die Nase von Bruder Charly gebissen.

Auch sonst haben unsere Sportsfreunde komische Eßmanieren. Den Zwillingen Demmer und Demmer sind die Schnitzel auf den Boden gefallen, da haben sie einfach unterm Tisch weitergegessen.

 

Liebe...

Bei Familie Hartmut S******* geht es ja immer noch heiß her. Denn eine der weibliche Stammgäste wachte eines Morgens neben einem Mann auf. Da wär ja nichts dabeigewesen, aber hätte sie ihn wenigstens gekannt und gewußt, wie er dahingekommen ist.

Auch sollte Bruder Hartmut sich lieber um seine Mannschaft kümmern und nicht bis morgens  ½ 6 mit den Mädchens über Fußball diskutieren, was eh keinen Zweck hat.

Aber wir können Bruder Hartmut danken, daß wir die Bären wieder bei ihm binden durften. Aber nach 10 Jahren wäre neues Erbsenstroh auch ganz schön gewesen.

Bruder Axel war so schlecht gebunden, daß er gefahren werden mußte. Oder lag es am schlechten Binder, Bruder Hansi.

Auch Bruder Zacken könnte zuverlässiger sein. Er war heute erst um 10 Uhr zum Umzug erschienen. Wahrscheinlich hatte er noch gymnastische Übungen mit seiner hauseigenen Krankenschwester.

 

Liebe...

Ich möchte euch kund tun, daß die Kollekte des heutigen Abends bestimmt ist für das Leimbacher Agrarunternehmen, damit neue Weidezäune gekauft werden können und die Kühe nicht 3x im Jahr im Dorf rumlaufen.

Unsere trinkfesten Mitmenschen Bruder Zacken, Vetter Hanke und Bruder Atte hoffen aber heimlich, daß für sie auch etwas übrigbleibt.

Folgendes ist noch bekanntzugeben: Die Kirmesgemeinde trifft sich zum Erntedankfest-Frühschoppen in Bruder Malis neuem Partyraum.

Auf diesem Wege soll Bruder Schubi erfahren, daß seine Schuhe immer noch auf dem Sportplatz stehen und er sie nach einem halben Jahr endlich mal abholen könne.

 

Liebe...

Aber erhebet euch nun von Euren Plätzen und lasset uns beten.

Gott schütze uns vor Mund-  hä?

Gott schütze uns vor Mundgeruch, Impotenz und Hodenbruch.

 

Vater unser, der bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name und die Biere,

- Dein Reich komme,

- Dein Wille geschehe, wie der von Bruder Zacken, damit sein Palast end  lich fertig wird,

- unser tägliches Bier gib uns heute und an allen anderen Tagen,

- und vergib uns unsere Schuld, wenn wir jetzt auf dem Nachhauseweg an Bruder Bonners Jahrtausendwerk, den neuen Gartenzaun pinkeln,

- und führe uns nicht in Versuchung in Alte Munds Swimmingpool heimlich baden zu wollen,

- sondern erlöse uns von 10 DM Eintritt für Feste auf der Hardt,

- denn Dein ist das Reich, welches in Leimbach immer noch regiert wird vom Sportverein „SG Alkoholicks“

- in Ewigkeit

Amen  

 

 

 

 

 

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