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Kirmespredigt 1997

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Liebe trauernde Gemeinde, meine ehrwürdigen leidgeprüften Brüder und Schwestern!

Wir haben uns heute und hier zusammengefunden, um von unseren teuren und lieben Entschlafenen Abschied zu nehmen.

Die Kirmespredigt steht in diesem Jahre unter folgendem Leitspruch:

„Wo sind nur die Zeiten geblieben, als Pfütze noch wurde mit o geschrieben!“

Ich möchte bekanntgeben, daß die Kollekte in diesem Jahre bestimmt ist für unseren Sportverein, damit er sich endlich bessere Stürmer kaufen kann.

Lasset uns aber nun stille werden, um zu hören was das vergangene Jahr uns alles gebracht.

 

Liebe...

In Psalm 41, Vers 7 stehet geschrieben: „Wohl dem, der sich des Dürstigen annimmt, den wird der Herr erretten zur bösen Zeit.“

Aber unser Bruder Erhardt scheint sich nicht gut zu stehen mit unserem Herren. Ansonsten würden die Geschäfte in Leimbach ja nicht so schlecht laufen, daß er jetzt wegziehen will. Und das, obwohl er extra für Bruder Demmer, Bruder Alte und Bruder Männe eine private Stripshow veranstaltet hat. Die Dame hat dann Bruder Demmer zum Tanzen aufgefordert, der dadurch so heiß geworden ist, daß er sie am liebsten gleich - na lassen wir das lieber.

Sein Weggang wurde sicherlich dadurch entschädigt, daß er einen Preis für das sinnloseste Bauwerk des Jahrhunderts bekommen hat.

Vergessen wir aber auch nicht Schwester Margot R*******. Sie hat uns ja in einer Fernsehshow bewiesen, wie tapfer sie sein kann und wurde an einem Seil von einer Brücke heruntergelassen. Aber wäre es nicht eine größere Herausforderung für sie gewesen, einen Tag lang mal ihren Mund zu halten?

Denken wir aber auch an unseren Herz-, Leber- und Nierenspezialisten Walter K**********, der beim Schlachtefest von Gerhard S****** die glorreiche Idee hatte, das Schwein bereits im Stall zu schießen, was zur Folge hatte, daß sie das Schwein nicht mehr aus dem Stall rausgekriegt haben.

 

Liebe...

Vergessen hätte ich beinahe unseren ständig unter Flutlicht arbeitenden Feierabendaktivisten der späten Abendstunden, Bruder Hartwig. Der hat ja so viel Freizeit, daß er jetzt auch noch ein 8- geschossiges Hochhaus ganz allein in seinem Garten errichten will.

Manche Leimbacher sind jetzt ja so vornehm geworden, daß sie sich ihrer alten Hoftore aus DDR - Zeiten schämen und ein neues aus der Kunstschmiede des Bruder Detlefs einbauen lassen, so z.B. Bruder Mali.

In Psalm 135, Vers 17 stehet geschrieben: „Und er trank Bier und Schnaps in Massen, vergaß den Hausschlüssel und seine Marion und schlief vor der Tür unter Pferdedecken“, so wie es bereits Bruder Hartmut ergangen ist.

Aber auch Bruder Lars erging es ähnlich, bloß mit dem Unterschied, daß seine Traumprinzessin bereits zu Hause war, ihn aber nicht reingelassen hat, weil er zu voll war.

 

Liebe...

Doch was gibt es noch zu berichten in diesem Jahre aus Leimbach. So hatten wir endlich unsere Live - Traumhochzeit. Leider war der Papst erkrankt und somit konnte sie doch nur in Leimbach stattfinden und nicht wie geplant im Petersdom zu Rom.

Bruder Zacken hat sie dafür entschädigt, in dem er 4,5 Tonnen Glas und Porzellan für den Polterabend eingesammelt hat.

Leimbach hat ja jetzt einen selbständigen Ortsteil, genannt Pagelsdorf, ehemals Sternstraße. Da wird ja neuerdings so viel heimlich im Keller gesoffen, daß gleich ein ganzes Rettungskommando mit Blaulicht anrücken mußte.

Auf diesem Wege möchte ich noch bekanntgeben, daß Mund’s ihr Swimmingpool eine Mehrzweckeinrichtung wird. Im Sommer hatte ja bereits die Tochter des Hauses mit den Schrötertöchtern dort Sexfeten durchgeführt. Im Winter soll daraus ein Eishockeyfeld werden.

Auch ist Bruder Wolfgang froh, daß das Jahrhundertgerüst endlich weg ist. Das ging aber nur so schnell, dank seines fleißigen Sohnes!

 

Liebe...

Kommen wir nun zu unseren Vereinen.

Die Kirmesmädels wurden ja mit überschwenglicher Freude wieder aufgenommen. Sei durften nicht nur alle Plakate malen, sonder auch den Erntekranz neubinden, weil Robert S******* den alten an die Ponys verfüttert hat.

Schwester Marion hatte sich ja sehr gewundert, weil wir für den Kirmesumzug nur ein 5- Literbierfaß bestellt hatten. Bruder Gregor ist ja nicht mehr aktiv.

Ich sehe aber auch, daß Karnevalsfreunde unter uns weilen. Während der Veranstaltungen ist ja auch einiges hinter den Kulissen passiert.

So geschehen im Umkleideraum der Männer, im Waschhaus. Dort befindet sich unter anderem eine Toilette, dessen Deckel lose war. Man legte ihn beiseite, leider auf Bruder Lothars Tasche. Diesen Vorgang hat aber Bruder Trapper nicht mitbekommen, er hat in aller Ruhe den Klohdeckel hochgeklappt und in Lothars Tasche geseicht.

 

Liebe...

ich möchte auch nicht vergessen den Schützenverein zu Leimbach.

Viele von euch hatten sich ja gewundert, warum wir seit Juni ein Bauwerk auf der Hardt haben, das aussieht wie eine Guillotine. Manch einer meinte, es könnte der neue Schlauchtrockner sein oder ein Hochsitz. Aber ich sage euch, das ist es nicht.

 Sondern das ist die neue Satellitenantenne für ganz Leimbach. Damit kann jeder Haushalt den neuen Sender empfangen :

DSF     „Dietmar S****, Feldstraße“

Da wären ja auch noch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zu Leimbach. Bruder Manfred S******* ist ja durch das neue Gerätehaus so vornehm geworden, daß ihn seine Marlies nur noch mit „sie“ anreden darf. Man munkelt ja, er würde auch manchmal dort heimlich schlafen.

Bei der gleichzeitigen Einweihung des Heimatmuseums hatte sich herausgestellt, daß Bruder Karl-Heinz einen Pflug nicht richtig zusammengebaut hat. Sicherlich weil er das auf der Parteischule nicht gelernt hat. Auch könnte er sich von den 650 DM Aufwandsentschädigung eigentlich endlich mal einen neuen Sturzhelm kaufen.

Das Museum kann aber auch als Seminarraum genutzt werden. Bruder Gregor hält ab jetzt jeden Montag dort Vorlesungen zu dem Thema: „Wie lerne ich, nein zu sagen.“

Bruder Clärence gibt dort jeden Freitag Bibelstunde.

 

Liebe...

Aber es gibt ja auch noch den Träger der roten Laterne, unseren Sportverein. Diese Rasenkomiker und Möchtegernklinsmänner sollen ja neuerdings auch wieder Training machen. Wenn die so weitermachen, liegen sie nächstes Jahr auf der Leiter!

Aber sie haben dafür eine tolle Kneipe unter der Leitung des Obervögelchens Sperling. Sie scheint ja Angst vor der Dunkelheit zu haben. Neuerdings geht sie ja nur nach Hause, wenn es draußen schon wieder hell ist.

Auch in anderen Sachen scheint die SG Pech zu haben. So wurde in der Vogelkneipe 2x eingebrochen, obwohl es da nur Schnaps gibt und wir jetzt eine Rentnerpolizei unter Leitung von Robert S******* haben.

 

Liebe...

Aber lasset unseren Toten nun ruhen und betet zu Gott, daß er eure Sünden, die heute nicht genannt wurden, mit sich nimmt in die ewigen Jagdgründe. Kurz bevor er für immer die Augen schloß hat er mir aber noch gesagt, daß ich Bruder Hans von der N***** ermahnen soll, nicht wieder auf der Straße zu schlafen und somit einen Unfall zu verursachen.

Und nun lasset uns beten:

Vater unser,

- der du heißt in Leimbach Karl-Heinz

- erwecke Bruder Falk, genannt der kleine Arthur von seinem Tiefschlaf vor dem Hoftore, damit ihn Bruder Hartwig nicht wieder drüberhieven muß

- gebe Bruder Falko P**** ein besseres Auto, damit er nicht wieder liegenbleibt beim Feuerwehreinsatz

- unser tägliches Bier gebe uns heute und einen besseren Dorfkneiper in Zukunft

- vergib uns unsere Schuld, wenn wir wieder lästern über Thomas B*****s schiefen Schornstein

- und führe uns nicht in Versuchung zu begehren die einzige Jungfrau Leimbachs

- sondern erlöse uns von dem bösen, welches in Deutschland heißt Bundesregierung

- denn dein ist das Reich, welches in Leimbach immer noch regiert wird vom Alkohol

- in Ewigkeit

Amen

 

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